Am 71. Tag des Baumes in Deutschland wollen wir einen Baum vorstellen, der am 11. November seinen 140. Geburtstag feiern kann: Die Lutherlinde vor der evangelischen Kirche in Rodheim, zugleich ein Naturdenkmal. 140 Jahre ist für eine Linde noch recht jugendlich, weshalb wir es gemacht haben wie bei Kindern, wir haben die Größe gemessen. Allerdings nicht die Höhe, sondern den Umfang. Der beträgt in 1m Höhe über dem Boden genau 3.40m. Und wenn man schon mal dort guckt, dann fallen die vielen Narben auf, die man dem Baum im Laufe seines Lebens hat.
Dass 1883 im Deutschen Reich zum 400. Geburtstag des Reformators so viele Lutherlinden gepflanzt wurden, hängt möglicherweise auch mit dem Willen zur Einigung der Evangelischen Kirche zusammen. Als die evangelischen Christen in Deutschland 1883 an Martin Luthers 400. Geburtstag erinnerten, wurde die Idee zur Gründung eines Evangelischen Bundes neu belebt und mit der Gründung des „Evangelischer Bund zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen“ in 1886 in die Tat umgesetzt. Zu dieser Zeit war der Protestantismus in Deutschland in viele kirchliche Parteien und theologische Richtungen gespalten. Es gab kirchenpolitische und theologische Grabenkämpfe. Der evangelische Bund Geschichte
Bekannt ist das Lutherzitat mit dem Apfelbäumchen. es gibt auch einige Luthereichen, in Sachsen etwas genauso viele wie Linden. Bei Worms gibt es eine Lutherulme, unter der Luther Schutz gesucht haben soll, nachdem der Wormser Reichstag den Bann über ihn gesprochen hatte. Bedeutend sind aber zwei Linden (in Treuenbrietzen/Brandenburg und in Möhra/Thüringen) unter denen Luther gepredigt haben soll. Reiseland-Brandenburg Fläming Lutherlinde von Treuenbrietzen
Der Lindenbaum gilt als Freund der Menschen, symbolisch auch als Glücksbringer. 2016 war die Winterlinde (Tilia cordata) – auch der Rodheimer Baum ist eine Winterlinde – Baum des Jahres.
Noch ein paar Fotos:
Fotos Eveline Renell und Winfried Senger am 16. April 2023