Mit Engagement und Liebe ein Kleinod geschaffen

Bei der Urkundenverleihung am 31. August 2021 auf dem Turnerplatz in Rodheim stand im Mittelpunkt, was die Entwicklung des ganzen Platzes begleitete: Begeisterung und Freude, in Biebertal etwas Schönes zu schaffen.

Rednerin und Lauschende



Der Nabu-Rodheim-Bieber hatte die Idee, den ungenutzten Trafo-Turm Fledermäusen zur Verfügung zu stellen. Der Nabu-Dachverband steuerte große Schaufafeln bei, oben am Turm wurden 7 unterschiedliche Fledermauskästen aufgehängt. Dann kam eines zum andern: Man könnte doch noch Bänke aufstellen, eine Sitzgruppe wäre schön, geeignet für Gruppen von Kitas und Grundschulen, aber natürlich für jeden, der neugierig auf unsere heimlichen, heimischen Mitlebewesen ist. Die Gemeinde, ihr Bauhof kamen mit ins Boot, “Woher bekommt man Geld?” Da gab es was von der Umweltlotterie “Genau”, aber der Landkreis steuerte allein 80% der benötigten Gelder hinzu. Das Dach wurde von der Firma Ruppert gedeckt, die Fassade vom Malerbetrieb Gombert verschönert, Hecken von einzelnen Senioren beschnitten. Und wohl jeder, der schon eingebunden war, insbesondere aber Markus Schmidt vom Nabu Rodheim-Bieber, hatte mehr Ideen, “man könnte doch noch…”

Herr Kompe, Werkstattleiter, und das ganze Evenius-Team mit 3 jungen Frauen,
Vorne links eine Lehmwand und eine Tränke. Auch Insekten haben Durst.
Zufällig gesehen: Der Balkon am Haus links ist abwechslungsreich bepflanzt

Das mit den Ideen galt auch besonders für die Jugendlichen, Leiter und Ausbilder/innen der Firma Evenius. Werkstattleiter Herr Kompe hob die Zusammenarbeit und Unterstützung durch das ganze Evenius-Team hervor, Herr Geller, Schreinermeister, musste Corona-bedingt eine Auszeit vom Betrieb nehmen, die er nicht ungenutzt verstreichen ließ. Er beschäftigte sich intensiv mit Wildbienen. Herausgekommen ist ein wunderbares Wildbienenhaus, das – obwohl erst seit Juni in Betrieb – ganz offensichtlich schon sehr gut genutzt wird. Das heißt, beim Wildbienenhaus wurde alles richtig gemacht. Wildbienen leben solitär, also einzeln. Niemand bewacht ihr Haus, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Also müssen die Futterflanzen “um die Ecke” wachsen. Deshalb wurde Frau Schwarzer von Engelhardt-Baumschulen dazu geholt. Die Jugendlichen – darunter etliche junge Frauen – von Evenius legten drei Beete mit höherem Rahmen an für niedrige, mittelhohe und hohe Stauden, und Frau Schwarzer suchte die passenden Pflanzen aus.

Ein lauschiges Plätzchen auch für Menschen; im Rahmen
am rechten Beet wachsen Hauswurze, eine tolle Idee !

Wenn man schon mal vor Ort war: Ein Nachbau des Trafohauses in Kleinformat verschönert den Platz. Dazu regten übrig gebliebene Dachziegel an. Und als Zitat an den ehemaligen Turnerplatz gibt es ein Bewegungsteil, nämlich ein “Fledermaus-Karussell”. Es steht etwas abseits, sollte das Fundament doch nicht die Wurzeln der fünf ca. 100 Jahre alten, sehr schönen Eschen schädigen.

Frau Ortmann überreichte dem Nabu Rodheim-Bieber eine Urkunde und eine Plakette, die am Turm angebracht werden wird. Herr Schmidt revanchierte sich bei der Bürgermeisterin mit einer Tüte Boretsch-Samen (ab Ende April aussäen, für jeden sonnigen Garten ein Insektenmagnet) und dem Buch “Fledermäuse” von Klaus Richarz, erschienen im Kosmos-Verlag Stuttgart und empfohlen vom Nabu. In seiner kurzen Ansprache bedankte er sich auch für die “erschreckend unbürokratische Unterstützung. Das Buch kommt in den kleinen Aktionskoffer, der demnächst von Kitas und Schulen im Rathaus ausgeliehen werden kann.

Man überreicht sich gegenseitig Geschenke

Diesem Bericht folgen weitere über das Wildbienenhaus und die passende Bepflanzung. es bleibt also spannend. Biebertal ist schön, und an dieser Stelle wurde ein gar nicht kleines Stück Schönheit hinzugefügt.

Fotos: Winfried Senger