Dem Artikel „Bauen in Harmonie mit der Landschaft“ mit Kommentar des Marketingleiters Patrick Dietz von Inwerk, folgte eine Einladung zur Besichtigung des Firmengebäudes in der aktuellen Bauphase Ende August. Unser Team nahm die Einladung gerne an.
Der Geschäftsführer Bernd Klingelhöfer begrüßt das Bilderbogen-Team vor dem Gebäude, an dem bereits mit dem Innenausbau begonnen wurde. Besucher und Geschäftsführer stehen auf der am 16.9. 20 so benannten „Inwerk-Straße“. Im Hintergrund die Firma Orion.
Herr Klingelhöfer berichtet über die Firma Inwerk, die seit dem Jahr 2000 in Düsseldorf-Meerbusch den Hauptsitz mit 240 Mitarbeitern hat und von dem in Biebertal geborenen Jens Hohenbild geleitet wird. Inwerk ist ein reines Familienunternehmen.
Der Kern des Unternehmens liegt auf dem Vertrieb von Büromöbeln. Die Produkte werden von 120 internationalen Partnern hergestellt. Die Entwürfe dafür kommen von der hauseigenen Design-Abteilung, die aus einem Team von Produktdesignern, Ingenieuren und Innenarchitekten besteht. 2019 erhielt Inwerk für das Möbelsystem Masterbox ® den Red Dot Design Award . 120 internationalen Partnern
Die Umsätze in Biebertal werden komplett in Biebertal versteuert.
Zum obigen Foto: Gespannt waren wir auf den Innenraum. Soviel steht fest: Wanddekorationen werden durch den Blick auf die schöne Landschaft überflüssig. Hier soll später ein Tisch für spontane Arbeitstreffen hin. Alternativ könnte man Liegesessel (sogar mit Massagefunktion) nebeneinander aufstellen. In dieser Position entstehen manchmal die besten Ideen.
Das Innere ist zuerst mal eine große hohe Halle, in der die Nebengeräusche angenehm gedämpft werden. Hier sollen Besucher empfangen und variable Arbeitsplätze errichtet werden. Im Unterschied zu Großraumbüros können die Mitarbeiter sich ihren Arbeitsplatz selber wählen und auch flexibel dem jeweiligen Bedarf entsprechend durchs Gebäude ziehen. Auch eine Küche findet dort ihren Platz. In Richtung Vetzberg gibt es mehrere abgeschlossene kleine Büroeinheiten, sogar mit Schlafgelegenheit für Gäste, leider mit hohem Geräuschpegel.
Das Energiekonzept bei diesem Gebäude setzt auf Erdwärme. An eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wurde wohl nicht gedacht. Für die geplanten E-Bikes, die die Firma den Beschäftigten zur Verfügung stellen will, wäre eine Photovoltaik-Anlage sicher ausreichend, aber nicht noch für das Laden der werkseigenen Elektroautos. Die Nutzung von Regenwasser ist bisher nicht vorgesehen. Das wäre jedoch auch später noch problemlos möglich, indem man das Wasser in einen Teich einleitet. Direkt vor einer großen Fensterfront gelegen, würde er im Sommer kühlen und im Winter wärmen.
Wenn ich bisher nur von Mitarbeitern geschrieben habe, ist das weitgehend berechtigt. Das Unternehmen hat zurzeit nur ca. 20% weibliche Beschäftigte. Da ist also noch Luft nach oben. Zum aktuellen Zeitpunkt werden weder in Düsseldorf noch in Biebertal Mitarbeiter/innen gesucht.
Die Glasfläche im Hintergrund begrenzt ein Atrium, geplant mit Rasen und ein paar Sitzgelegenheiten. Hier eine Idee der Redakteurin: Wie wäre es stattdessen mit einer mediterranen Bepflanzung mit Feigenbaum, Rosmarin, Thymian, Salbei und – an Stelle der bei uns nicht winterfesten Oliven – zwei Schmalblättrigen Ölweiden? Diese Pflanzen machen weniger Arbeit als der Rasen. Auch die dadurch erzielten Lichteffekte und der Duft regen die Phantasie für neue Produkte an. Ein Arbeitsplatz wie Urlaub am Mittelmeer? Das passt außerdem gut zum Konzept der Firma von biophilic design. Biophilic Design ist ein innovatives Konzept, mit dessen Hilfe wir eine natürliche oder naturnahe Umgebung für uns schaffen können, in der wir leben, arbeiten und lernen. Indem wir bewusst Natur in unserem Innenraum oder architektonischem Design integrieren, verbinden wir uns unbewusst mit ihr – wir bringen die Natur in unsere konstruierte Welt).
Im Video sieht man:
„Das Haus indessen steht noch dumm mit Wänden ohne was herum.
Ein Anblick ganz und gar nicht grün – Bald solln hier Apfelbäume blühn“
(Frei nach Christian Morgenstern)
Ein Teil der Fläche soll zur Wildblumenwiese werden. Der schwarze Koloss schmiegt sich dann viel besser in die umgebende Landschaft. Ein schnellerer Weg zum Grün in der Vertikalen wäre die Pflanzung von Beerensträuchern – und gleichzeitig zum Naschgarten. Ich zitiere aus dem Kommentar von Herrn Dietz: Insgesamt werden rund 90% der Gesamtfläche von 12.500qm grün bleiben; eine völlig außergewöhnliche Größenordnung und deshalb bemerkenswert, weil Gewerbeflächen in der Regel so intensiv wie nur möglich bebaut werden. Wenn das verwirklicht würde, könnte Inwerk Vorbild für das ganze Industriegebiet werden; und Biebertal könnte sich mit dem Titel „Grünes Industriegebiet“ schmücken.